Podiumsgespräch: „Institutioneller Rassismus – mit dem Schwerpunkt auf
rassistischer Polizeigewalt“ mit anschließender Diskussion; Donnerstag, 6. September 2012, 19.30, Margarete-Bieber-Saal (Ludwigstr.34, Gießen).
„Was ist institutioneller Rassismus? Unter institutionellem Rassismus
lassen sich rassistische Praxen verstehen, die aus Institutionen
hervorgehen. Institutioneller Rassismus bewirkt benachteiligende
Handlungspraxen gegenüber Minderheitenangehörigen.“(1) Die Polizei als
die gesellschaftliche Institution im Staat, die das Gewaltmonopol auf
ihrer Seite hat, wird durch den immer wieder punktuell aufflackernden,
und gleichzeitig offiziell geleugneten Rassismus zur sehr realen
Bedrohung und Gefahr für viele Angehörige von Minderheiten. Die
Beispiele in der Vergangenheit sind vielfältig: Fehlermittlung aufgrund
rassistischer Vorannahmen (NSU), Racial Profiling, Täter-Opfer Umkehr,
Misshandlungen, ungeklärte Todesfälle etc. Die Todesopfer: Mareame Sarr,
Oury Jalloh oder Christy Schwundeck-Omorodion – um nur beispielhaft,
einige wenige zu nennen.
Auf dieser Podiumsdiskussion sollen Vertreter und Vertreterinnen von
vier verschiedenen Selbst(hilfe)organisationen, die Schwarze Menschen
und People of Color (PoC) vertreten, zu Wort kommen, um die Möglichkeit
zu erhalten, Ihre Erfahrungen und Perspektiven aus der Arbeit mit Opfern
von Polizeigewalt zu schildern und die notwendigen politischen
Forderungen für eine Bekämpfung des institutionalisierten Rassismus zu
bennennengeben. Es geht hier explizit um die Perspektiven, die in der
medialen Öffentlichkeit oft gar nicht oder nur am Rand erwähnt werden.
Zitat: (1) Elena Brandalise, Migrationsrat Berlin Brandenburg e.V.:
Landesaktionsplan gegen Rassismus und ethnische Diskriminierung in Berlin.
Veranstaltet von der Initiative Schwarze Deutsche und Schwarze Menschen in Deutschland, Regionalgruppe Gießen, ist diese Veranstaltung Teil der "Rassismus tötet"-Reihe.