Das Problem heißt Rassismus. Antifaschistisch denken, handeln, leben.
Demo: 14.4.2012 in Lollar (bei Gießen), Bahnhof 11 Uhr
Ende letzten und Anfang diesen Jahres tauchten im Kreis Gießen und Marburg Nazi-Schmierereien auf. In mehreren Orten rund um Allendorf / Lumda, Rabenau und Lollar sowie Ebsdorf und Weimar wurden Friedhöfe mit Naziparolen und -symbolen beschmiert und teilweise Gräber beschädigt. Bereits seit mehreren Jahren, sind in dieser Region immer wieder Naziaufkleber und -sprühereien zu sehen.
In Lollar kam es gleich zweimal zu solchen Schmierereien, sowohl auf dem jüdischen Friedhof in Odenhausen als auch an der ezidischen Gemeinde Hessen wurden Symbole mit NS-Bezug gesprüht.
Unserer Meinung nach wird es Zeit, auf die Nazis vor Ort aufmerksam zu machen und wir fordern die Bewohner_innen der Region dazu auf sich den Nazis, aber auch dem alltäglichen Rassismus entgegenzustellen. Es ist für uns nicht weiter hinzunehmen, dass Nazis ohne jegliche Konsequenz uneingeschränkt ihr menschenverachtendes Weltbild nach außen tragen können.
Seit mehreren Jahren taucht eine Clique junger Nazis aus dem Kreis Gießen und dem Vogelsberg bei diversen Veranstaltungen mit eindeutig neonazistischen T-Shirts auf, ob das Besuche in Jugendzentren oder auf der Kirmes waren, scheinbar ohne große Gegenwehr konnten die Nazis ihre menschenverachtende Ideologie nach außen tragen.
Der erste Organisierungsversuch war ca. ab 2008 unter dem Namen „Division Mittelhessen“.Bis auf das Tragen von T-Shirts der „Kameradschaft“ wurden diese kaum aktiv, lediglich einmal tauchten Mitglieder 2008 auf einem NPD-Aufmarsch in Fulda auf, ein weiteres mal waren sie 2010 bei dem größten Naziaufmarsch Europas in Dresden zu sehen.
2010 gingen die Freien Nationalisten Lumdatal mit einer Homepage an die Öffentlichkeit, diese sind in etwa die Nazis der „Division Mittelhessen“, die aus dem Kreis Gießen kommen. Neben einem „Wandertag der deutschen Jugend“, verabredeten sie sich auch auf dem eigens geschaffenen „NationalVZ“ zu Stammtischen oder um auf Naziaufmärsche zu fahren. Es wurden eigene Aufkleber gedruckt und in Gießen und anliegenden Orten verklebt. Nach einer Outing-Aktion durch Antifaschist_innen bei dem Betreiber der Homepage der FN Lumdatal, wurde diese gelöscht.
Allerdings gibt es auch weitere neonazistische Tendenzen, so ist eine stetig wachsende Gruppe zu beobachten, die aus mehreren Black Metal-Hörer_innen besteht die ebenfalls mit eindeutigen Symbolen hantieren. So ist im Logo des in Gießen ansässigen Black-Metal-Labels „Supremacy Through Intolerance“ (übersetzt Überlegenheit durch Intoleranz), eine schwarze Sonne zu sehen, ein Symbol mit klarem Bezug. Entgegen mancher Behauptungen aus der rechten Szene, ist die schwarze Sonne kein historisches Symbol, sondern ein Kunstprodukt der SS.
Auch diverse Bands, die auf T-Shirts und Aufnähern zu sehen sind, stehen für ein eindeutig rechtes Weltbild.
Es wäre aber zu einfach, das Problem nur einer Clique von Nazis zuzuschreiben. Denn Rassismus ist nicht nur ein Phänomen, was am Rechten Rand zu finden ist. Ausschließendes Verhalten und Äußerungen gegenüber vermeintlich Fremden, finden sich jeden Tag in unzähligen Situationen, auch in der sogenannten Mitte der Gesellschaft. Deswegen reicht es unserer Meinung nach nicht, gegen Nazis zu demonstrieren, vielmehr sollte erkannt werden, dass das Problem Rassismus heißt und in jeder Form angegangen werden muss!
Für einen konsequenten Antifaschismus!
Bündnis gegen Rechts Giessen.
antifa R4
Außerdem wird es zwei Infoveranstaltungen zur Demonstation geben:
Dienstag 10.4. In Marburg im Cafe am Grün um 20.30 Uhr
Donnerstag 12.4. Im Infoladen Giessen ab 20 Uhr