Vom
06. bis 08. März treffen sich in Gießen Burschenschaften aus dem
ganzen Bundesgebiet, um die Gründung eines neuen Dachverbandes
vorzubereiten. Dieser Dachverband soll eine Alternative bieten für
Burschenschaften, die aus der „Deutschen Burschenschaft“ (DB)
ausgetreten sind und in der „Neuen Deutschen Burschenschaft“
(NDB) keinen adäquaten Ersatz sehen.
Initiiert wurde die Gründung eines neuen Dachverbandes von der „Initiative Burschenschaftliche Zukunft“ (IBZ), welche im Anschluss an die Tagung in den gleichen Räumlichkeiten ihre Vollversammlung abhält und auch als Kern des neuen Dachverbandes betrachtet werden kann. Die fünfte und letzte ‚Verbandsgründungstagung‘ soll nun bei der Burschenschaft Germania in Gießen stattfinden. Der Fahrplan sieht die Gründung des neuen Verbandes für Herbst 2015 vor1.
Initiiert wurde die Gründung eines neuen Dachverbandes von der „Initiative Burschenschaftliche Zukunft“ (IBZ), welche im Anschluss an die Tagung in den gleichen Räumlichkeiten ihre Vollversammlung abhält und auch als Kern des neuen Dachverbandes betrachtet werden kann. Die fünfte und letzte ‚Verbandsgründungstagung‘ soll nun bei der Burschenschaft Germania in Gießen stattfinden. Der Fahrplan sieht die Gründung des neuen Verbandes für Herbst 2015 vor1.
Bereits
2011 entstand die Initiative, welche anfangs noch bemüht war
rechtskonservative Bünde innerhalb der DB zu organisieren und einen
Gegenpol zur Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG) darzustellen2,
doch wurden zu diesem Zeitpunkt auch bereits ausgetretene
Burschenschaften mit eingebunden.
Im
März 2012 folgte die formelle Gründung der IBZ, deren Ziele
in der Gründungsurkunde in wenigen Sätzen formuliert werden3.
Derzeit sind 37 Bünde Mitglied in der IBZ: Neben den ehemaligen
DB-Mitgliedern werden auch drei (noch) in der DB organisierte
Burschenschaften aufgeführt. Insgesamt nahmen an den vergangenen
Tagungen bis zu 180 Mitglieder aus 45 Burschenschaften teil.
Bei einem außerordentlichen Burschentag im November 2012 in Stuttgart, der nötig geworden war nachdem beim vorherigen Burschentag keine neue vorsitzende Burschenschaft gefunden werden konnte, scheiterte die IBZ mit den meisten Anträgen. Als Reaktion traten insgesamt über 40 Burschenschaften, darunter zahlreiche Mitglieder der IBZ, aus der DB aus.
Bei einem außerordentlichen Burschentag im November 2012 in Stuttgart, der nötig geworden war nachdem beim vorherigen Burschentag keine neue vorsitzende Burschenschaft gefunden werden konnte, scheiterte die IBZ mit den meisten Anträgen. Als Reaktion traten insgesamt über 40 Burschenschaften, darunter zahlreiche Mitglieder der IBZ, aus der DB aus.
Wozu,
wohin?
Die NDB ist den Neu-Aussteigern aus der DB offenbar zu lasch,
wohingegen ihnen die DB inzwischen zu eindeutig extrem rechts
dominiert ist. Darüber hinaus steht die DB seit Jahren im Fokus
öffentlicher Kritik - das gefährdet Karriere und Ansehen der
einzelnen Burschenschafter. Es geht somit nicht nur um Inhalte,
sondern auch um Image, weshalb Bedarf für einen neuen Dachverband
zwischen DB und NDB entstand4.
2011 schien die Intention zu einem neuen Dachverband noch nicht ausgereift zu sein. Der damalige Sprecher der DB und aktuelle Vorsitzender des Verbandsgründungsausschuss Stefan Dobner (von der Münchener Burschenschaft Arminia-Rhenania) betonte, dass der damaligen Burschentag in Eisenach, der schon im Vorfeld durch den sogenannten Ariernachweis in den medialen Fokus geriet, die DB gestärkt habe: „Statt der befürchteten Spaltung, die manche Medien offenbar auch gewünscht haben, haben die Diskussionen die Burschenschaft gestärkt in ihrem Willen, um eine gemeinsame Zukunft zu kämpfen“5.
Dennoch kam es zur Kehrtwende und zu Austritten aus der DB. Nun steht ein neuer Dachverband vor seiner Gründung und der Wiener Politologe Weidinger sortiert: „Wenn wir von der Deutschen Burschenschaft sprechen, davon, was nach all den Abspaltungen noch übrig ist, ist sie im Nahbereich der NPD nicht schlecht aufgehoben. Entsprechende Überschneidungen gibt es auch. Eine Initiative wie die IBZ hingegen würde sicher ganz gut zur AfD passen6“.
2011 schien die Intention zu einem neuen Dachverband noch nicht ausgereift zu sein. Der damalige Sprecher der DB und aktuelle Vorsitzender des Verbandsgründungsausschuss Stefan Dobner (von der Münchener Burschenschaft Arminia-Rhenania) betonte, dass der damaligen Burschentag in Eisenach, der schon im Vorfeld durch den sogenannten Ariernachweis in den medialen Fokus geriet, die DB gestärkt habe: „Statt der befürchteten Spaltung, die manche Medien offenbar auch gewünscht haben, haben die Diskussionen die Burschenschaft gestärkt in ihrem Willen, um eine gemeinsame Zukunft zu kämpfen“5.
Dennoch kam es zur Kehrtwende und zu Austritten aus der DB. Nun steht ein neuer Dachverband vor seiner Gründung und der Wiener Politologe Weidinger sortiert: „Wenn wir von der Deutschen Burschenschaft sprechen, davon, was nach all den Abspaltungen noch übrig ist, ist sie im Nahbereich der NPD nicht schlecht aufgehoben. Entsprechende Überschneidungen gibt es auch. Eine Initiative wie die IBZ hingegen würde sicher ganz gut zur AfD passen6“.
1
https://burschenschafterpacktaus.wordpress.com/2014/04/11/absichtserklarung-45-burschenschaften-wollen-neuem-verband-beitreten/
2
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/erfolg-fuer-rechtsextreme-burschenschafter-beim-deutschen-burschentag-a-836442.html
3
http://burschenschaftliche-zukunft.de/?page_id=7
4
https://www.antifainfoblatt.de/artikel/deutsche-burschenschaft-light
5
http://www.burschenschaft-saxo-silesia.de/DBundwir.pdf
6
http://www.zeit.de/gesellschaft/2014-12/oesterreich-burschenschaften-interview-bernhard-weidinger