Buchvorstellung: Irrsinn der Normalität, Aspekte der Reartikulation des deutschen Nationalismus aus dem Verlag Westfälisches Dampfboot
Auf neuen Schauplätzen fand in den vergangenen Jahren ein deutscher Nationalismus seine Renaissance: In Musik und Sport setzte sich ein ungehemmtes Feiern schwarz-rot-goldener Einigkeit und Normalität durch. Gängige Unterhaltungsformate wurden zum bevorzugten Inszenierungsmedium auch eines deutschen Opfermythos. Das Prädikat deutsch avancierte zum Leitbegriff erfolgreicher Werbestrategien. Erscheinen solche Momente auf den ersten Blick noch als unpolitisch, so zeigt sich in der wechselseitigen Verstärkung von Reartikulation und Rekonstruktion von Nationalem und damit der Akzeptanz hegemonialer Projekte eine riskante politische Dimension. Die Projektgruppe Nationalismuskritik lenkt deshalb, theoretisch eingebettet in hegemoniekritische Ansätze, den Fokus auf kulturindustrielles Amusement und sportliches Arbeitsethos, aber auch auf eine revisionistische Vergangenheitspolitik, die deutsche Außenpolitik und den Diskurs um die Berliner Republik. Die Gesamtperspektive der AutorInnen gilt einer Kritik des Nationalismus im Allgemeinen, des deutschen im Besonderen.
Um 20Uhr im Infoladen Gießen